Nein, das muss es nicht. Ein Hauptproblem, das starke Rückenschmerzen in der Schwangerschaft verursacht, ist das steigende Körpergewicht der werdenden Mutter. Vor allem in den letzten Monaten kommt es häufig zu Rückenschmerzen. Schwangerschaft ist eine große Umstellung für den Körper der Frau. Kurz vor der Geburt kommt noch hinzu, dass auch der Brustumfang und das Gewicht des Busens stark zunehmen. Diese sich vorn konzentrierende Last wird von vielen werdenden Müttern über ein bewusst geformtes Hohlkreuz kompensiert. Das Fatale daran ist, dass dadurch die Bandscheiben stark einseitig belastet werden und die Gefahr eines Bandscheibenvorfalls deutlich steigt.

Die Muskulatur im Schulterbereich wird oft durch das steigende Gewicht der Brust verspannt und verursacht häufig starke Rückenschmerzen. Doch gegen Rückenschmerzen dieser Art kann man etwas tun. Als erste Maßnahme sollte sich jede werdende Mutter Büstenhalter mit breiteren und möglichst gepolsterten Trägern besorgen. Dadurch verteilt sich das Gewicht auf eine größere Fläche. Am günstigsten haben sich hier in der Praxis die Sport BHs in Bustierform gezeigt.

Auch beansprucht das heranwachsende Kind immer mehr Platz im Bauch. Dadurch werden nicht nur die inneren Organe zusammengedrückt, sondern auch der Platz für Nerven eingeengt. Das kann zu den gefürchteten Ischias Schmerzen führen, denen man aber vorbeugen kann, indem man vor allem die ersten Wochen der Schwangerschaft dazu nutzt, durch gezielte und gut dosierte sportliche Übungen die Muskulatur und den Bewegungsapparat auf die bevorstehende höhere Belastung vorzubereiten. Dazu bieten die Krankenkassen Schwangerschaftsgymnastik an, während der zielgerichtet präventiv gegen Rückenschmerzen gearbeitet wird.

In vielen Orten wird auch das Schwangerenschwimmen angeboten. Die Bewegung im Wasser ist auch möglich, wenn man in den letzten Wochen schwanger ist. Einer der Vorteile der Wassergymnastik ist, dass das Wasser einen großen Teil des Körpergewichtes der Schwangeren trägt und so auch die Wirbelsäule entlastet ist. Auch eine Sitzung auf einer der Sprudelbänke in einem Spa oder einem Erlebnisbad ist eine gute Maßnahme gegen Rückenschmerzen, die nicht nur Schwangeren zu empfehlen ist. Die großflächige Massage lockert und entspannt die Muskeln und trägt auch dazu bei, bereits bestehende Rückenschmerzen Schwangerschaft zu lindern.

Rückenschmerz während der Schwangerschaft kann man auch weitestgehend vermeiden, wenn man für einen optimalen Wechsel zwischen Aktivität und Erholung sorgt. Vielleicht steht ja im heimischen Wohnzimmer sogar ein bequemer Fernsehsessel mit Massagefunktion, auf dem man sich gelegentlich für ein halbes Stündchen ausstrecken kann. Wie bei allen anderen Menschen auch, ist es für die Schwangere wichtig, auf die richtige Haltung zu achten, wenn sie Gegenstände vom Fußboden aufheben muss. Diese Bewegung sollte im Optimalfall fast vollständig aus Hüftgelenken und Knien bewerkstelligt werden, um den Rücken zu schonen.

Auch hinsichtlich des Arbeitsschutzes wurden im Mutterschutzgesetz Bestimmungen verankert, die die Gesundheit von Mutter und Kind erhalten sollen. So darf man, wenn man schwanger ist, nur deutlich kleinere Lasten heben als sonst. Wer an Arbeitsplätzen mit hoher körperlicher Belastung arbeitet, dem steht von Rechts wegen ein Schonplatz für die Zeit der Schwangerschaft zu. Im Laufe der Zeit wurde auch die Zeit des Wochenurlaubs vor der Geburt vom Gesetzgeber ausgeweitet. Auch das dient dazu, der werdenden Mutter Gelegenheit zu geben, sich in den letzten Wochen vor der Geburt schonen zu können.

Bei all diesen Besonderheiten im Hinblick auf Rückenschmerzen Schwangerschaft sollte man natürlich auch nicht vergessen, dass auch während einer Schwangerschaft auftretende starke Rückenschmerzen ganz andere Ursachen haben können. Dazu gehören die klassischen Bandscheibenvorfälle genauso wie knöcherne Veränderungen, eingeklemmte Nerven und Entzündungen, die natürlich auch ganz andere Gegenmaßnahmen erfordern, als diejenigen, die oft als Begleiterscheinung einer Schwangerschaft auftreten und nach der Entbindung meistens von selbst wieder verschwinden. Die Ursachen können heutzutage abgeklärt werden, ohne dass man durch Röntgenstrahlung Schäden beim ungeborenen Kind riskieren muss. Eine der dazu zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ist die Magnetresonanztomografie, bei der bis heute noch keine schädigenden Nebenwirkungen festgestellt worden sind.

Insgesamt bleibt festzustellen, dass es zahlreiche Möglichkeiten gibt, gegen Rückenschmerzen vorgehen zu können und das man durch aktive Prävention einen Großteil beim Rückenschmerz vermeiden kann. Fest steht auch, dass man starke Rückenschmerzen in der Schwangerschaft immer zum Anlass nehmen sollte, seinen betreuenden Gynäkologen oder den Hausarzt zu konsultieren, damit die Ursachen genau abgeklärt werden und Langzeitschäden konsequent vermieden werden können.

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